Montag, 25. Oktober 2010

Laputa (1986)

Es gibt wenige Filme die mich so nachhaltig berührt und beeinflußt haben wie dieser: Laputa. Das Schloß im Himmel. (天空之城 Laputa Castle in the Sky (Sheeta no Ketsui) )

Die unzähligen 5 Sterne Reviews auf Amazon sprechen eine eigene Sprache der man eigentlich wenig hinzufügen müsste. Ich möchte es trotzdem versuchen, denn eine lange Geschichte verbindet mich mit dem Film.

1993 hatte ich in Annecy zum Trickfilmfestival zum ersten Mal die Gelegenheit diesen genialen Film von Hayao Miyazaki zu sehen. Ich war damals ein junger Animations-Student - und von dem Japanischen Film verstanden wir mangels Sprachkenntnis auch die Französischen Untertitel nicht.  Trotzdem rührte uns der Filme  zu Tränen  (das tut er noch heute) - einfach die Zeit nehmen und nur die Musik anhören.  Zumindestens mir läuft es jedesmal kalt den Rücken runter... Comic Großmeister Möbius stellte im Kinosaal den Meister vor - der sich in -  minutenlangen Standing Ovations - Applaussturm ohne Ende - bescheiden verbeugte. (Wie sehr diese beiden Geniusse sich gegenseitig verehren und beeinflussen zeigt ein spannendes Interview mit beiden auf Youtube) Viele Jahre war es vollkommen unmöglich in Deutschland an die Filme aus dem Ghibli Studio zu kommen. Ein kleiner Trost für die Myazaki Begeisterten waren die Nausicaä Comics die man in guten französischen oder italienischen Comic Shops erstehen konnte, und denen ich in diesem Blog noch einen eigenen Eintrag widmen werde.  Erst 1997 hielt ich eine von Fans englisch untertitelte mehrfach handkopierte Version auf VHS in den Händen, die ihren Weg aus Seattle nach Deutschland gefunden hat - einen japanische Original Kassette - chinesisch untertitelt -  brachten Freunde von einer Reise nach Taiwan mit...

Was mich nachwievor unglaublich begeistert, ist die Tatsache das Myazaki einfache menschliche Gefühle im typischen japanischen Anime Stil präsentiert (bis hierher nichts besonderes!) - dabei aber niemals ins kitschige abrutscht. Die Figuren und Geschichte strahlen einen inneren Ernst und eine tiefe Glaubwürdigkeit aus, wie es auch großen echten lebendigen Schauspieler nur in begnadeten Momenten gelingt.
Wenn der im Berg lebende alte Mann das Licht löscht und das Gestein zu leuchten anfängt...

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